BMW Urban Mobility & City of Rotterdam Wie Städte und Industrie gemeinsam Zukunft gestalten
Lunch & Learn @ IAA MOBILITY 2025
BMW Urban Mobility & City of Rotterdam – Wie Städte und Industrie gemeinsam Zukunft gestalten
Neue Mobilitätskultur: Vom Auto zur Stadt
Die IAA MOBILITY 2025 war geprägt von Technologie, Start-ups und neuen Fahrzeugkonzepten. Doch auf der Yellow Stage ging es um etwas Grundsätzlicheres: Wie Mobilität Städte verändert – und wie Städte Mobilität verändern können.
Im Rahmen des Formats „Lunch & Learn“ trafen zwei Vorreiter aufeinander: Maximilian Eckes, Leiter Business Development bei BMW Urban Mobility, und Vincent Joanknecht, Leiter Mobilitätsentwicklung bei der Stadt Rotterdam.
Moderiert von Hans Peter Kleebinder entstand ein Dialog, der deutlich machte:
Der Schlüssel für die Mobilität der Zukunft liegt nicht in neuen Fahrzeugen allein – sondern in neuen Allianzen zwischen Wirtschaft, Stadtplanung und Gesellschaft.
Rotterdam: Mobilität als Werkzeug für Lebensqualität
Rotterdam gilt längst als Labor für die Stadt von morgen.
Vincent Joanknecht skizzierte, wie die niederländische Metropole sich vom Sinnbild der autogerechten Nachkriegsstadt zur menschenzentrierten Zukunftsstadt entwickelt.
Straßen, die früher Staus und Parkplatzsuche dominierten, werden heute in öffentliche Begegnungsräume, Grünflächen und Radachsen umgewandelt. Die Zahl der innerstädtischen Parkplätze sinkt kontinuierlich, während der Anteil von Rad- und Fußverkehr steigt.
Dahinter steckt ein Prinzip: Mobilität soll Lebensqualität ermöglichen – nicht verdrängen.
Rotterdam setzt dafür stark auf datenbasierte Stadtplanung. Echtzeit-Analysen zeigen, wann und wo Verkehrsflüsse entstehen, wie Sharing-Angebote genutzt werden und wie sich Flächen bedarfsorientiert steuern lassen.
„Wir planen nicht um Autos herum — wir planen für Menschen. Erst wenn Mobilität Lebensqualität schafft, ist sie nachhaltig.“ — Vincent Joanknecht, City of Rotterdam
Diese Transformation ist keine kosmetische Maßnahme. Sie ist Rotterdams Antwort auf steigende Bevölkerungsdichte, Klimaziele und den Wunsch nach lebendigen, attraktiven Innenstädten. Und sie zeigt: Die Verkehrswende ist möglich – wenn sie als Stadtentwicklungsprojekt verstanden wird, nicht als reines Verkehrsmanagement.
BMW Urban Mobility: Vom Hersteller zum Mobilitätspartner
Auch die Industrie steht vor einem Paradigmenwechsel.
Maximilian Eckes schilderte, wie BMW den klassischen Fokus auf Fahrzeugverkäufe hinter sich lässt und Mobilität zunehmend als Service, System und Infrastrukturleistung versteht.
BMW Urban Mobility arbeitet in Rotterdam an mehreren Pilotprojekten, bei denen Carsharing-Flotten in bestehende ÖPNV-Knotenpunkte integriert werden. Ziel ist es, multimodale Wegeketten zu fördern – also Reisen, bei denen unterschiedliche Verkehrsmittel nahtlos ineinandergreifen.
Dabei entstehen digitale Plattformen, die Daten aus Fahrzeugen, Verkehrsströmen und Nutzerverhalten verknüpfen, um Nachfrage und Angebot dynamisch zu steuern. Gleichzeitig entwickelt BMW Corporate-Mobility-Programme, bei denen Unternehmen ihren Mitarbeitenden ein Mobilitätsbudget statt eines klassischen Dienstwagens anbieten können.
„Die Zukunft urbaner Mobilität entsteht nicht in den Werkhallen der Industrie, sondern in den Quartieren unserer Städte — gemeinsam mit den Menschen, die dort leben.“ — Maximilian Eckes, BMW Urban Mobility
BMW will nicht länger Produkte in bestehende Systeme drücken, sondern mit Städten neue Mobilitätsökosysteme aufbauen – partnerschaftlich, skalierbar und vernetzt.
Rotterdam & BMW: Ein Labor für Europas Mobilitätswende
Die Kooperation zwischen Rotterdam und BMW ist mehr als ein lokales Experiment.
Beide Partner eint das Ziel, individuelle Mobilität neu zu definieren – nicht als Statussymbol, sondern als flexibel nutzbare Dienstleistung.
Dazu gehören:
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Multimodale Hubs, die ÖPNV, Sharing, Mikromobilität und Radverkehr bündeln
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Corporate Car Sharing, das Flotten verkleinert, Emissionen reduziert und Flächen freigibt
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Datenbasierte Verkehrssteuerung, die Angebote dort platziert, wo sie gebraucht werden
Alle Projekte sind so konzipiert, dass sie auf andere Städte übertragbar sind. Rotterdam soll nicht Einzelfall bleiben, sondern Blaupause für eine europäische Mobilitätswende werden.
Learnings: Was Städte und Unternehmen mitnehmen können
Die Diskussion auf der IAA MOBILITY machte deutlich, dass sich die Rollen verschieben:
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Mobilität ist kein Produkt, sondern ein sozialer, ökologischer und kultureller Gestaltungsraum.
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Städte müssen lernen, Mobilität früh in Stadtentwicklung zu integrieren.
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Unternehmen müssen begreifen, dass sie Mitgestalter urbaner Mobilitätssysteme sind – nicht nur deren Nutzer.
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Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, die Experimente ermöglichen, ohne Planungssicherheit zu gefährden.
Entscheidend ist ein Perspektivwechsel:
Nicht länger fragen, wie man Städte für Autos organisiert, sondern wie Mobilität möglichst vielen Menschen Zugang zu urbanem Leben verschafft – ressourcenschonend, inklusiv und attraktiv.
Ausblick: Zukunft entsteht im Schulterschluss
Rotterdam und BMW zeigen, wie dieser Wandel gelingen kann.
Er erfordert Mut zur Transformation, Respekt vor dem urbanen Raum – und vor allem: Kooperation.
Nur wenn Städte, Industrie, Politik und Bürger gemeinsam handeln, kann Mobilität vom Problem zur Lösung werden.
Die Zukunft der Mobilität ist nicht technologiegetrieben, sondern menschenzentriert. Sie entsteht nicht gegeneinander, sondern miteinander.
🎥 Lunch & Learn
Hier das komplette Gespräch von der Yellow Stage auf der IAA MOBILITY 2025: https://www.youtube.com/watch?v=ft7CFcCZIc0&t=1465s
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