Future Corporate Mobility @IAA Mobility2025
Future Corporate Mobility @ IAA MOBILITY 2025
Strategische Neuausrichtung betrieblicher Mobilität
Wie Unternehmen mit smarter Corporate Mobility Nachhaltigkeit, Kulturwandel und Wettbewerbsfähigkeit gestalten
Am Rande der IAA MOBILITY 2025 in München hatte ich gemeinsam mit der IAA Mobility Conference die Gelegenheit, ein Panel zu gestalten und zu moderieren:„Future Corporate Mobility – Strategische Neuausrichtung betrieblicher Mobilität“
Mit auf dem Podium: Anna-Theresa Korbutt (HVV), Dr. Olga Nevska (Telekom MobilitySolutions) und Ben Lawson (Enterprise Mobility).
Gemeinsam haben wir zentrale Fragen diskutiert, die Unternehmen in den kommenden Jahren strategisch beantworten müssen: Wie gelingt die Transformation von Corporate Mobility – vom operativen Fuhrparkmanagement hin zu einem zentralen Hebel für Nachhaltigkeit, Kulturwandel und Wettbewerbsfähigkeit?
Ausgangslage: Pendelverkehr als unterschätzter Hebel
Die Datenlage ist eindeutig: Laut einer aktuellen Studie des Future Mobility Lab der Universität St. Gallen verursacht beruflich bedingte Mobilität 53 % der CO₂-Emissionen im Personenverkehr – 25 % entfallen allein auf das tägliche Pendeln.69 % dieser Wege werden noch immer mit dem Auto zurückgelegt.
Das zeigt: Unternehmen sind der größte ungenutzte Hebel für Emissionsreduktion im Verkehrssektor. Wer Mobilität ganzheitlich denkt – von Pendlerwegen über Dienstreisen bis zu Homeoffice-Regelungen – kann nicht nur CO₂ reduzieren, sondern auch Kosten senken und die Arbeitgeberattraktivität steigern.
Internationale Rahmenbedingungen: Regulatorischer Rückenwind
Die EU-Kommission plant, ab 2030 neue Verbrennerfahrzeuge in Firmenflotten und Mietwagen zu verbieten. Nur Zero-Emission Vehicles sollen künftig zugelassen sein – ein Schritt, der rund 60 % aller Neuwagenverkäufe in Europa betrifft.
Das Ziel: die Dekarbonisierung des gewerblichen Verkehrs. Politische Widerstände – etwa in Deutschland – zeigen, wie relevant und dringend diese Transformation ist.
Unternehmen müssen ihre Mobilitätsstrategien jetzt anpassen, um regulatorisch, ökologisch und wirtschaftlich vorbereitet zu sein.
Corporate Fleets: Der größte Hebel der Mobilitätswende
Firmenflotten sind die größten Treiber von Emissionen im Neuwagenmarkt – nicht private Kunden. Die Daten widerlegen die weit verbreitete Annahme, dass private Verbraucher den Pkw-Markt dominieren.
Firmenflotten bieten daher das größte Potenzial für die Dekarbonisierung des Verkehrssektors.
Für Unternehmen bedeutet das: Sie tragen nicht nur Verantwortung, sondern haben auch eine einzigartige Chance, den Wandel aktiv zu gestalten und voranzuführen.
Stimmen aus dem Panel
Anna-Theresa Korbutt, HVV
ÖPNV als Schlüssel im Corporate-Mobility-Mix
„Die Konkurrenz zwischen Dienstwagen und öffentlichem Verkehr ist nicht mehr zeitgemäß. Beide Systeme müssen zusammengedacht werden.“
Anna-Theresa Korbutt machte deutlich, dass der öffentliche Verkehr heute ein integraler Bestandteil betrieblicher Mobilität ist – und damit auch ein zentraler Faktor wirtschaftlicher Wertschöpfung. Für sie liegt der Erfolg künftiger Mobilitätsstrategien in Kooperation statt Konkurrenz: Unternehmen, Verkehrsverbünde und Kommunen müssen gemeinsam modulare, digitale und flexible Angebote schaffen. Nur so entsteht multimodale, bezahlbare und klimafreundliche Mobilität für Beschäftigte und Betriebe.
“The battle between company cars and public transport is outdated. Only together can effective and efficient corporate mobility be achieved.
Ihre Thesen:
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Corporate mobility is no longer just about company cars and business trips.Public transport has become an integral part of corporate mobility and thus an essential part of economic value creation.
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We need attractive public transport with attractive products for business customers.Buses and trains are not enough anymore; we need future-oriented solutions in terms of products and fares, digital services and technologically advanced means of transport that are autonomous and available on demand.
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The battle between company cars and public transport is outdated. Only together can effective and efficient corporate mobility be achieved.Cars will never be completely replaced by public transport, but they must become part of it. Carpooling and similar models combine both sectors with enormous benefits for employees and employers.
Dr. Olga Nevska, CEO Telekom MobilitySolutions
Corporate Mobility als strategisches Führungsinstrument
„Corporate Mobility ist ein strategisches Führungsinstrument – für Nachhaltigkeit, Kulturwandel und Innovation.“
Dr. Olga Nevska zeigte, dass rund 40 Prozent aller täglichen Wege arbeitsbedingt sind – und Unternehmen somit eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung nachhaltiger Mobilität spielen. Sie versteht Corporate Mobility als strategisches Management-Tool, das weit über Kosteneffizienz hinausgeht: Es stärkt Employer Branding, Mitarbeiterzufriedenheit, Gesundheit und Innovationskraft.
“Corporate Mobility acts as a trigger for cultural transformation and business innovation.”
Ihre Thesen:
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Corporate Mobility as a Driver of Sustainability and Transformation With around 40% of all trips being work-related, companies hold a central responsibility in shaping sustainable transportation.
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Strategic Value Beyond Cost Efficiency Corporate Mobility is a strategic management tool that enhances employer branding, employee satisfaction, health, and innovation.
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Catalyst for Innovation and Societal Change Corporate Mobility acts as a trigger for cultural transformation and business innovation.
Ben Lawson, Vice President Enterprise Mobility
Mobilität als strategischer Hebel für Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit
„Mobilität ist keine Travel- oder HR-Funktion mehr. Sie ist ein strategischer Hebel für Effizienz, Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit.“
Ben Lawson betonte, dass Unternehmen Mobilität nicht länger operativ, sondern strategisch auf Vorstandsebene denken müssen. In Zeiten verteilter Teams, geopolitischer Unsicherheiten und regulatorischer Veränderungen braucht es resiliente, datengetriebene Mobilitätslösungen, die Remote Work, flexible Arbeitsorte und virtuelle Zusammenarbeit intelligent verknüpfen.
“Distributed teams demand smarter mobility – integrating remote work policies, flexible office and transport options, and virtual collaboration to reduce unnecessary travel.”
Seine Thesen:
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Corporate mobility is no longer just an HR or travel function — it’s a strategic enabler shaping competitiveness, sustainability, and talent attraction.
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Resilient mobility solutions are essential to withstand geopolitical shifts, regulatory changes, and global uncertainty.
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Distributed teams demand smarter mobility, integrating remote work policies, flexible office and transport options, and virtual collaboration to reduce unnecessary travel.
Mein Impuls: Commuting als größter ungenutzter Hebel
Die Pendelwege der Mitarbeitenden sind der größte, bislang ungenutzte Hebel zur Emissionsreduktion – und werden in Unternehmen kaum strategisch adressiert.
Commuting ist mehr als Alltag – es ist der Schlüssel zu echter Mobilitätswende.
Unternehmen, die heute auf multimodale Mobilitätsbudgets, vernetzte Infrastruktur, klare Reiserichtlinien und CO₂-Transparenz setzen, entfalten sofort Wirkung – ökologisch wie ökonomisch.
Was jetzt notwendig ist
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Strategische Verankerung von Mobilität als Teil der Unternehmensführung
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Datenbasierte Entscheidungen statt isolierter Einzelmaßnahmen
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Transparenz über Wege, Kosten und Emissionen
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Vernetzung von Homeoffice, Dienstreisen, Sharing, ÖPNV und E-Mobilität
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Klare Verantwortlichkeiten jenseits von HR oder Fuhrparkmanagement
Fazit: Corporate Mobility ist kein Zukunftsthema – sie ist jetzt
Die Emissionen sind messbar. Die Lösungen sind bekannt. Die Verantwortung ist verteilt – aber sie beginnt in jedem einzelnen Unternehmen.
Corporate Mobility ist der neue Gradmesser unternehmerischer Verantwortung und Zukunftsfähigkeit.
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🎥 Panel-Aufzeichnung IAA MOBILITY 2025 ➡ IAA MOBILITY 2025 Playlist HPK
📚 Mehr Informationen: ➡ www.kleebinder.net ➡ smart-mobility-management.com
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